Ursachen für Durchfall bei Hund und Katze

Der Durchfall von Hunden und Katzen enthält eine größere Menge Wasser, Salze, unverdaute Bestandteile des Futters und Fett. Auch Schleim oder Blut fallen dem Besitzer möglicherweise auf. Die Tiere machen einen kranken Eindruck, befinden sich in zunehmend schlechtem Allgemeinzustand und verweigern eventuell das Futter. Akuter Durchfall hält normalerweise bis zu 48 Stunden an.

Ähnliche Krankheitserreger wie beim Menschen

Infektionen mit Bakterien oder Viren sind ein häufiger Grund. Es handelt sich teilweise um die gleichen Krankheitserreger, die Menschen ebenfalls befallen, wie zum Beispiel das Rotavirus oder Salmonellen. Auch Pilze, die den Darm besiedeln, können für Durchfall verantwortlich sein. Weitere typische Erreger sind Parasiten wie Kokzidien (Einzeller) und verschiedene Arten von Würmern.

Stress oder Futterallergien als Auslöser

Leider kommt es auch immer wieder vor, dass freilaufende Hunde und Katzen giftige Substanzen oder Giftköder fressen. Durchfall ist ein Warnsignal und muss zeitnah tierärztlich abgeklärt werden. Wer sich näher mit dem Thema Durchfall beschäftigt, bemerkt, dass Haustiere ihren Besitzern gar nicht so unähnlich sind. Einige Hunde und Katzen haben Probleme mit stressigen Situationen und zeigen dies durch Diarrhö. Auch Futterallergien oder nicht artgerechtes Futter führen zu ungeformtem Stuhlgang. Hunde und Katzen sind keine „Müllschlucker“. Die Reste vom Familientisch verursachen schnell Verdauungsprobleme bei den Vierbeinern. Welpen und Katzenkinder sind besonders empfindlich und reagieren auf eine zu rasche Futterumstellung häufig mit Durchfall.

Ernährung von Hund und Katze bei Durchfallerkrankungen

Sind Hund oder Katze erst einmal an Durchfall erkrankt, hilft eine kurze Nahrungskarenz über ein bis zwei Tage, gefolgt von Schonkost, zum langsamen Nahrungsaufbau. In Trinkwasser oder Schonkost wird Elektrolytpulver aus der Apotheke gemischt, um den Salzverlust auszugleichen. Eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr ist ebenfalls sehr wichtig. Für die Schonkost eignen sich Lebensmittel aus dem Haushalt der Besitzer. Hierzu zählen zum Beispiel mageres Putenfleisch, gekochte Karotten und Kartoffeln, Reis sowie Nudeln.

Behandlungsmöglichkeiten bei Hund und Katze

Zunächst wird der Tierarzt durch eine genaue Anamnese (Krankengeschichte) versuchen, die möglichen Ursachen für den vorliegenden Durchfall einzugrenzen. Weitere diagnostische Möglichkeiten sind die klinische Untersuchung, die Blutuntersuchung, ein Ultraschall des Bauches und eine Röntgenuntersuchung, gegebenenfalls mit Hilfe von Kontrastmittel. Eine Stuhlprobe gibt Aufschluss über eventuell vorliegende Infektionen und Parasitenbefall.

Nach erfolgter Abklärung stehen verschiedene Medikamente gegen Bakterien, Pilze und Parasiten zur Auswahl. Eine Darmsanierung mit Lactobazillen normalisiert die Verdauung rasch. Motilitätshemmer wie Loperamid sind nicht angezeigt und besonders bei Hunden gefährlich, da sie anders verstoffwechselt werden als bei Menschen. Durch Anreicherung im zentralen Nervensystem entstehen starke Nebenwirkungen mit teilweise tödlichem Ausgang.

Vorbeugung von Durchfallerkrankungen bei Hund und Katze

Ein hygienischer Umgang mit dem Haustier ist in den meisten Familien eine Selbstverständlichkeit. Das Waschen der Hände nach der Pflege des Tieres und zum Beispiel nach der Reinigung der Katzentoilette verhindert die Übertragung von Krankheitserregern wie Wurmeiern auf den Menschen. Regelmäßige Wurmkuren bei Katzen und Hunden verringern das Risiko ebenfalls.

Durchfall bei Kaninchen und Meerschweinchen

Kaninchen und Meerschweinchen sind Nagetiere mit einem komplexen Verdauungssystem. Kaninchen setzen speziellen Blinddarmkot ab, der zur optimalen Vitaminversorgung wieder aufgenommen werden muss. Er ist dunkelbraun oder schwarz, weich und hängt traubenförmig zusammen, darf aber nicht mit Durchfall verwechselt werden. Durchfall präsentiert sich mit ungeformtem flüssigem Kot, der das Fell um den Anus verklebt.

Falsche Nahrung bei Kleintieren als Hauptursache für Durchfall

Eine häufige Ursache für Verdauungsstörungen bei Kleintieren ist eine falsche Fütterung, da der hoch spezialisierte Darm bei ungewohntem Futter schnell überfordert ist. Auch das Anknabbern von Dingen wie Gummi, Plastik, beschichtetem Papier, Katzenstreu oder Ähnlichem resultiert rasch in Durchfall. Nasses Grünfutter und übermäßig blähendes Futter stellt ebenfalls eine Gefahrenquelle dar. Zahnfehlstellungen oder zu lange Zähne müssen bei Nagetieren vom Tierarzt korrigiert werden, da das Futter sonst nicht entsprechend aufgenommen werden kann und damit zu Durchfall führt. Wie bei Katzen und Hunden sind Parasiten (besonders Kokzidien) und Infektionen ebenfalls Ursachen für Diarrhö und besonders für Jungtiere gefährlich. Sind die Tiere zudem appetitlos, apathisch und in einem zunehmend schlechten Allgemeinzustand, liegt ein akut lebensbedrohlicher Notfall vor.

Behandlung von Kaninchen und Meerschweinchen

Behandelt wird Durchfall ähnlich wie bei Hund und Katze. Der Tierarzt sollte zeitnah aufgesucht werden, da Kleintiere schnell austrocknen. Eine Diät aus Heu und Wasser oder Kamillentee hilft in den ersten Tagen, die Verdauung zu normalisieren. Möhren, Bananen und Fenchel unterstützen dabei. Gegebenenfalls verordnet der Tierarzt antiinfektiöse Medikamente. Im Notfall erfolgen Infusionstherapie und Injektion von Elektrolyten. Flüssigkeit kann per Pipette oder Spritze (ohne Kanüle) direkt ins Maul verabreicht werden. Ein Wiederaufbau der natürlichen Darmflora erfolgt bei den Kleinnagern durch Fütterung von Kot gesunder Tiere. Naturjoghurt ist aufgrund des enthaltenen Milchzuckers weniger zu empfehlen.

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